Versicherungsaktien sind immer noch eine wenig beachtete und unbekannte Assetklasse. Wenn Börsianer auf Finanztitel setzen, werden Bankaktien vorgezogen. Dabei lässt sich zeigen, dass auch mit Assekuranzaktien gutes Geld zu verdienen ist und diese sich an der Börse oft besser schlagen als die Bankaktien. Warum wird also der Sektor von Privatanlegern eher gemieden und von den institutionellen Anlageprofis nur am Rande beachtet? Vorurteile gegenüber Versicherungsaktien beruhen auf purer Unwissenheit. Drei Vorurteile sind die Ursachen:
1.Das Geschäftsmodell der Versicherungswirtschaft soll angeblich keine Börsenfantasie wecken. Die verwalteten Kapitalanlagen und eventuelle stille Reserven – primär in der Kapitallebensversicherung gehören diese Reserven größtenteils den Versicherten und nicht den Aktionären. Also fehlt die Substanzfantasie.
2. Das eigentliche Versicherungsgeschäft werfe dagegen, wie jedes andere Massengeschäft unter harten Wettbewerbsbedingungen, keine ausreichenden Margen ab. Daher bleibt wenig Spielraum für eine Ertragsfantasie und gute Aktienkurse.
3.Die Zurückhaltung gegenüber Versicherungsaktien soll daraus resultieren, dass selbst Profis die Bilanzen und andere Rechenwerke der Branche nicht „so richtig verstehen“. Die darauf aufbauende fundamentale Aktienanalyse ist somit für einen Laien schwer vermittelbar.
Dieser apoFokus versucht, die vorgenannten Vorurteile mit wenigen praktischen Beispielen zu relativieren und dem Anleger in einer Phase, in der Bankaktien als Risikoanlagen angesehen werden,Appetit auf diese defensiveren Finanztitel zu machen.
ApoFokus
1/2010 (30 Seiten)
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